EG - Nummer 6 4 8 - "Wir haben Gottes Spuren festgetellt"

Vorbemerkung

Seid 7 Jahren gibt es nun das "Monatlied" in unserer Gemeinde mit dem jeden Monat ein Lied unseres Gesangbuches in der Gemeinde bekannter gemacht wird. So haben wir in einem Jahr verschiedenen Kanons mit der Gemeinde kennen gelernt, oder wie in 2009 uns mit dem Monatslied an der von der EKD veranstalteten Reihe unter dem Titel "beten09" beteiligt. Für das Jahr 2014 steht das Monatslied unter keinem speziellen Thema. Sofern sie Wünsche an das Monatslied haben, melden sie sich bitte. Das Monatslied für die Passionszeit in den Monat Mai und Juni ist das Lied "Wir haben Gottes spuren festgestellt", welches im EG unter der Nummer 648 steht.

Texter Diethard Zils

Diethard Zils, geboren 1935 in Bottrop, ist ein deutscher römisch-katholischer Priester und Mönch im Orden der Dominikaner. Er ist bekannt als Textdichter und übersetzer neuer geistlicher Lieder, die zum Teil in das katholische Gebet- und Gesangbuch Gotteslob (GL) wie auch in evangelische Gesangbücher wie das Evangelische (EG) und das Mennonitische Gesangbuch (MG) aufgenommen wurden und mehrfach von namhaften Komponisten vertont wurden.

Ursprungstext von Michel Scouarnec

Michel Scouarnec, geboren 1934, ist ein katholischer Priester, Songwriter und Französisch Schriftsteller. Er ist Priester der Diözese Quimper im Departement Finistère, Professor für Liturgie und Direktor der Radiostation der Diözese Quimper. Er ist Autor und Komponist von religiösen Liedern in bretonischer und französischer Sprache als auch profaner Lieder. Er ist bekannt für seine theologische und pastorale Reflexion.

Musik Jo Akepsimas

Jo Akepsimas, geboren 1940 in Athen, ist ein griechisch-französischer Chansonnier und Komponist. Seit 1958 lebt er in Frankreich. Akepsimas studierte Philosophie, Literaturwissenschaften und Musik und promovierte mit einer Arbeit über Platon. Aus Interesse an der katholischen Liturgie und der ihr zu Grunde liegenden Theologie widmet sich Akepsimas seit seinem 28. Lebensjahr ganz der gottesdienstlichen Musik und der Liturgie. Er schuf einen sehr persönlich geprägten Stil, der von Choral, Jazz, Blues, Chanson und Folklore geprägt ist. 1968 veröffentlichte Akepsimas sein erstes Album: die Messe "Leute, klatscht in die Hände". In seinem liturgischen Schaffen arbeitet er mit renommierten Dichtern zusammen: Didier Rimaud, Claude Bernard, Raoul Mutin und wiederholt mit Michel Scouarnec. Er ist der Autor zahlreicher Neuer geistlicher Lieder und Kinderlieder. Sie gehören zum festen Bestandteil frankophoner Kirchengesangbücher. Ein zweiter Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Musik für Kinder. Dabei stehen insbesondere religiöse volkstümliche sowie katechetische Lieder und die Liturgie im Mittelpunkt. Mit Marie-Annick Rétif alias Mannick, schuf Akepsimas dabei rund 500 Lieder.

Psalm - Kapitel 8

Offenbarung der Herrlichkeit Gottes am Menschen - Ein Psalm Davids, vorzusingen, auf der Gittith. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, du, den man lobt im Himmel! Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen. Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschenkind, daß du sich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk; alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und was im Meer geht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!

Gedanken von Ute Zintarra

Wir haben Gottes Spuren festgestellt auf unsern Menschenstraßen. Spuren, das sind Abdrücke, das sind Wirkungen und Auswirkungen damit hinterlässt Gott sozusagen seine Visitenkarte. Wir können seine Spuren sehen aber nicht ihn selber. Das wird erst am Ende der Zeit möglich sein. Dann aber gilt, dass die, die reines Herzens sind, Gott schauen werden. Wir haben Gottes Spuren festgestellt: Was wir aus der Bibel wissen von Gottes Handeln, macht uns zuversichtlich, dass wir auch in unserem Leben hier und jetzt erfahren, wie Gott in Jesus Christus verändernd und heilsam handelt.
Aber damit noch nicht genug. Wäre das nicht etwas sehr Schönes, wenn andere Menschen - vielleicht nicht gerade singen, aber doch sagen könnten: "Wir haben Gottes Spuren festgestellt", und zwar in Ihrem Leben, in deinem Leben, in meinem Leben, im Leben von Menschen, die Jesus nachfolgen, ihm vertrauen, sich auf ihn verlassen. "Gottes Spuren, sichtbar auf unseren Menschenstraßen, auf den Straßen, die Sie und ich gehen."
"Zeichen und Wunder sahen wir geschehn in längst vergangnen Tagen. Gott wird auch unsre Wege mit uns gehn, uns durch das Leben tragen." Das heißt doch: Was Gott in biblischen Zeiten an großen machtvollen Zeichen gewirkt hat in der Natur und an Menschen das ist auch heute noch möglich und erfahrbar. Denn Gott ist ja der gleiche: Gestern, heute und in Ewigkeit, wie es im Hebräerbrief heißt (13, 8). Im Original lautet die erste Strophe des Liedes so: "Nous avons vu les pas de notre Dieu croiser les pas des hommes, nous avons vu brûler comme un grand feu pour la joie de tous les pauvres. Reviendra-t-il marcher sur nos chemins, changer nos curs de pierre? Reviendra-t-il semer au creux des mains. L'amour et la lumière?" "Wir haben gesehen, wie die Schritte Gottes die Schritte der Menschen kreuzen. Wir haben ein großes Feuer brennen sehen zur Freude aller Armen. Wird er zurückkehren und wieder auf unseren Wegen gehen und unsere Herzen aus Stein verändern? Wird er zurückkehren, um Liebe und Licht in unsere leeren Hände zu säen?" Eine große Sehnsucht spricht daraus, dass auch hier und heute sich durch Gottes Kraft ereignet, was Jesus zu seiner Zeit in Erfüllung uralter Prophetien an Zeichen und Wundern gewirkt hat: dass Blinde sehen und Lahme gehen, dass Aussätzige rein werden und Taube hören, dass Tote aufstehen und dass Armen das Evangelium gepredigt wird (Matth. 11, 5). Ach, wenn das auch heute geschähe!